Die Grundlage unserer pädagogischen Arbeit ist der Blick auf die unantastbare Individualität, die in jedem Kind verankert ist, verbunden mit zunächst noch verborgenen Impulsen für die Zukunft, die nach und nach als leitendes Lebensmotiv oder Ideal hervortreten können. Wir, das Team der Ehrenfelder Zipfelmützen, sind uns der Wechselwirkung zwischen seelischen/geistigen und körperlichen Vorgängen bewusst und versuchen ihre wechselseitige Bedingtheit durch die generelle ganzheitliche, konstruktivistische, systemische Sicht der Gegebenheiten zu erfassen.

Hierfür orientieren wir uns an dem theoretischen „Psychosozialen Entwicklungsmodell“ von Erikson. Laut Erikson durchläuft das Kind verschiedene Entwicklungsstufen mit dem zentralen Thema der Persönlichkeitsentwicklung, an denen es scheitern oder wachsen kann. Für die Identitätsbildung und das Selbstwertgefühl sind die Krisen und ihre Bewältigung von großer Bedeutung. Die erste Stufe ist geprägt von der Krise Urvertrauen gegen Urmisstrauen ➔ ,,Ich bin, was man mir gibt“ (siehe Abschnitt: Eingewöhnung). Die Krise der zweiten Stufe ist Autonomie gegen Scham und Zweifel ➔ ,,Ich bin, was ich will“ (siehe Abschnitte: Bildungsbereiche Bewegung und soziale/emotionale & (inter-)kulturelle Bildung). Die dritte Stufe beinhaltet die kindliche Moralentwicklung Initiative gegen Schuldgefühl ➔ ,,Ich bin, was ich mir vorstellen kann zu werden“ (siehe Abschnitte: Körper, Gesundheit und Ernährung, insbesondere Körpererkundungsspiele und Partizipation von Kindern) und in der letzten für die Kita relevanten Stufe steht der Werksinn gegen das Minderwertigkeitsgefühl ➔ ,,Ich bin, was ich lerne“ (siehe Abschnitte Partizipation von Kindern, musisch-ästhetische Bildung, Keine Vor­Schule).

Der pädagogische Ansatz Emmi Piklers prägt unsere Arbeit mit den Kindern. Zwei ihrer wichtigen Prämissen sind die autonome Bewegungsentwicklung und die freie Spielentwicklung und gelten für alle Kinder unserer Einrichtung. Die Achtsame Pflege, die dritte Säule ihrer Pädagogik, betrifft vor allem die Kinder, die noch gewickelt werden.

Das pädagogische Konzept der Zipfelmützen setzt sich zum Ziel, die Resonanz und den Raum zu schaffen, die Fähigkeit des Kindes zur Selbstbildung zu unterstützen und sich zu einer selbstständigen, kritischen und sozialen Persönlichkeit hin entwickeln zu können. Es ist unser Bestreben eine ganzheitlich-humanistische und kindgemäße Entwicklungsbegleitung zu bieten, in deren Mittelpunkt die Stärkung der gesamten Persönlichkeit steht. Wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und das soziale Zusammenleben ist die Einstellung der Kinder zu sich selbst (Selbstachtung/Selbstwertgefühl).

Unser Ziel in der Arbeit mit den Kindern ist es, diese grundlegende Selbstachtung jedes Kindes positiv zu stärken, ihm die Möglichkeit zu geben sich freudvoll und selbstwirksam zu erleben.
Die Kinder sollen entsprechend ihres Entwicklungsstandes zu selbstständigen Entscheidungen und zum Mitwirken befähigt werden. In der Gruppe erlernen die Kinder soziale Verhaltensweisen. Dies beinhaltet sowohl die Selbstbehauptung, als auch die Einbeziehung der Interessen eines anderen Kindes oder der Gruppe. Unser Ziel ist es, die Kinder bei diesem Lernprozess durch vorbildhaftes Verhalten und den tonischen und verbalen Dialog zu begleiten und zu unterstützen.

Uns ist es wichtig, den Kindern einen Rahmen zu bieten, in dem sie die Zeit und den Raum haben, eigene Erfahrungen zu machen. Über die Beziehungsgestaltung, die achtsame Pflege Resonanz, Spiel, Bewegungs- und Wahrnehmungserfahrungen werden grundlegende Lernprozesse in Gang gesetzt, die die motorische, kognitive, emotionale und soziale Handlungsfähigkeit erweitern können.

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und somit der Gesundheit zuträgliche Ernährung ist uns sehr wichtig. Unsere Lebensmittel sind vorwiegend in Bio-Qualität. Das tägliche Frühstück besteht aus Folgendem: Obst, Gemüse, Brot, Müsli, Hafermilch, Geflügelwurst, vegetarische Wurst, Aufstriche (Butter, Frischkäse, vegetarischer Aufstrich) und Wasser.
Das Mittagessen wird frisch in unserer Küche zubereitet, einmal in der Woche auch gemeinsam mit einigen Kindern. Das vegetarische Mittagessen variiert nach Jahreszeit, beinhaltet jedoch immer einen Rohkostteller, eine Sättigungsbeilage wie Reis, Nudeln, Cous­cous und Gemüse. Das Essen ist gewürzarm zubereitet. Hinzu kommen zwei Snackzeiten, zu denen Obst und/ oder Gemüse und Dinkelcracker bzw. andere Backwaren wie Brötchen angeboten werden. Auch bei der Zubereitung der Snacks können sich jeweils einige Kinder beteiligen.
Das Team isst gemeinsam mit den Kindern und nutzt die gemeinsamen Mahlzeiten, um sich in einer schönen Atmosphäre am Tisch auszutauschen.

Das vollständige Konzept inklusive detaillierten Infos zur Eingewöhnung der Zipfelmützen findest du hier